Artikel aus der Rheinzeitung:
Rückblick auf unser drittes Hutkonzert
Roxy und Let it Beat
Was tun, wenn ein Hutkonzert mit einem EM-Viertelfinale zusammenfällt? Bei dem Deutschland auch noch auf Spanien trifft? Der Heimat- und Kulturverein Kreuzberg zauberte einen Kompromiss aus dem Hut: Erst Rudelgucken, im Anschluss die Bands „Roxy“ und „Let it Beat“. Der Plan ging auf, der Abend hatte nur diesen einen kleinen Schönheitsfehler: das Aus für „uns“. Da feierten die Kreuzberger halt sich selbst.
„Roxy“ reagierte auf die Stimmung unmittelbar nach der bitteren Niederlage und brachte einen Titel, der manchem aus der Seele sprach. „Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn?“. Das ist die etwas andere BAP-Hymne auf die Fans des 1. FC Köln und ihren Club, „mit dem man leiden muss“. Überhaupt fühlt es sich an, als wäre Kreuzberg ein Teil der Kölner Südstadt, wenn die Band Roxy den Bläck Fööss Tribut zollt und das „Veedel“ oder das „Roxy“ besingt. Natürlich kennt in dem Dorf Kreuzberg jeder auch den Text von „Drink Doch Ene Met“. Aber Roxy kann auch Westernhagen und Welthit. Max Asbach (Gesang und Gitarre), Lisa Fuhrmann (Gesang, Keyboard), Philipp Bertram ((Bassgitarre) und Dominik Mönch (Schlagzeug) haben ein breites Repertoire.
Weil die jungen Leute eine Zugabe nach der anderen lieferten, übten sich die Männer von „Let It Beat“ tapfer in Geduld, belohnten dann aber sich selbst und die Gäste mit einem Auftritt, der begeisterte. Sie huldigten den Beatles mit all‘ den Songs, die man liebt, wenn man die Beatles schätzt. Von „Can’t Buy Me Love“ über „Come Together“ und „Day Tripper“ bis „Help“, „Let It Be“ und schließlich „Hey Jude“. In die Fußstapfen von John, Paul, George und Ringo treten Markus Bauck (Gesang/ Gitarre), Markus Simons (Gesang/ Gitarre), Andreas Wolter (Gesang/ Cajon) und Malte Haase (Gesang/ Bassgitarre). Gefragt, warum er sich ausgerechnet den Beatles verschrieben habe, verweist Markus Simons auf deren komplexe Texte und Kompositionen, den vielstimmigen Gesang und den „fetten Sound“. Der Kreuzberger Simons, im Alltag Restaurator und Malermeister, wurde als Jugendlicher an der Klassischen Gitarre ausgebildet und nahm dann nochmal Unterricht, als er schon rund 50 Jahre alt war.
Schließlich ging es auf Mitternacht zu. Das Fußballspiel war Geschichte. Und die Kreuzberger ärgerten sich kaum noch.